Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock: Ingenieur wegen Regimekritik verurteilt

22. Januar 1940

Kritik Akademiker Rundfunkverbrechen

Der Rostocker Ingenieur Johann Lemberg wurde im November 1933 wegen seiner Kritik am Nazi-Regime für sieben Monate in Haft genommen. Später verurteilte er die Kriegsvorbereitungen, vor allem die ausgedehnte Rüstungsproduktion der Nationalsozialisten. Zur faschistischen Propaganda erklärte er außerdem: Die großen Veranstaltungen und Umzüge sollten nur dem Volk Sand in die Augen streuen, für ihn wäre es nur großes Theater. Der Kommunismus würde nach Deutschland kommen, der Nationalsozialismus könne sich auf die Dauer nicht halten. Regelmäßig hörte der den Moskauer Rundfunk. Im Jahr 1939 wurde er deshalb erneut verhaftet und am  22. Januar 1940 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Anschließend wurde Lemberg in das KZ Neuengamme verschleppt und dort ermordet.[1]

[1] Vgl. Jahnke, Karl Heinz u. A.: Der antifaschistische Widerstandskampf unter Führung der KPD in Mecklenburg 1933 bis 1945, Berlin 1985, S. 195f.