Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Liessow: Kommunist agitiert gegen Krieg und stirbt auf ‚Cap Arcona‘

3. Mai 1945

Kommunistischer Widerstand Kritik

„Ernst Koch wurde in einer Arbeiterfamilie in Liessow bei Güstrow geboren. Er erlernte den Beruf eines Zimmerers. Aus dem Ersten Weltkrieg kehrte er als Schwerbeschädigter zurück. Das Kriegserlebnis führte ihn in die Arbeiterbewegung, zunächst in die USPD und 1920 in die KPD. Seit 1927 wohnte er mit seiner Frau Erna in Rostock. Als Gegner des Hitlerfaschismus gehörte er zu den Organisatoren des Widerstandes, deshalb wurde er zwischen 1933 und 1935 mehrfach festgenommen. In einem Hochverratsprozeß erhielt Ernst Koch am 15.01.1936 15 Monate Gefängnis. Im März 1942 erfolgte wegen Antikriegspropaganda eine weitere Verurteilung zu 18 Monaten Haft. Am 22. 08. 1944 wurde Ernst Koch mit 95 anderen Rostockern festgenommen und in die Haftanstalt Güstrow gebracht. Im November erfolgte die Verlegung in das KZ Neuengamme. Ernst Koch starb am 03.05.1945 in der Lübecker Bucht auf dem Schiff ‚Cap Arcona‘.“[1]

[1] Jahnke, Karl Heinz: Sie dürfen nicht vergessen werden. Widerstand gegen die NS-Diktatur in Mecklenburg

1933-1945, Rostock 2005, S. 168f.