Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Klein Trebbow: Tisa von der Schulenburg weiß um anstehendes Hitlerattentat

20. Juli 1944

Frauenwiderstand 20. Juli 1944 Adel

Tisa von der Schulenburg, Schwester des hingerichteten Widerstandskämpfers Fritz-Dietlof von der Schulenburg, beschreibt die letzten Kriegsjahre mit diesen Worten: „Er (Fritz von der Schulenburg) kam von Berlin, so oft er konnte. Meine Frage war stets: Wann ist es soweit? Wann? Wann? Er sprach nie konkret über die Umsturzpläne, und er nannte auch keinen Namen außer Beck. Er erklärte mir; daß viel mehr vorzubereiten sei als nur das Attentat. Daß es sich um einen Umsturz und um einen Wiederaufbau handeln mußte, wenn das Attentat einen Sinn haben sollte, Er fragte mich nach der Stimmung auf dem Lande... Was dachte der Mecklenburger? Die Menschen in Schwerin?... lch sah zu optimistisch, als ich die Zahl der Hitleranhänger mit vierzig bis fünfzig Prozent angab. Zur Zeit der Erfolge lag sie wesentlich höher. Ja, wie verhielten sich die Mecklenburger? Die Männer in Trebbow? Es waren nur wenige da: Kuhhirt, Schafhirt, Treckerfahrer; Schmied, Stellmacher, ein paar ältere Pferdeknechte. Sie warteten das Ende ab, ehe sie Stellung nahmen.“[1]

[1] Renate Krüger: Spurensuche in Mecklenburg - Innenansichten eines Landes, Rostock 1999. S. 171f.