Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Torgelow: Hans Fischer leitet KJVD -Gruppe

17. Oktober 1935

Kommunistischer Widerstand

Hans Fischer wurde am 21. März 1913  in Torgelow geboren. Im Jahr 1931 trat er dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) bei.  Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er 1935 Kopf einer KJVD-Widerstandsgruppe in Torgelow. Sein Mitstreiter Ewald Klementz hielt dazu fest: „Ich erhielt im März 1935 den Auftrag, in Torgelow eine illegale Gruppe des KJVD zu bilden. Ich nahm mit dem Genossen Hans Fischer Kontakt auf, der zu den zuverlässigsten Genossen zählte, um zu erforschen, ob in Torgelow die Möglichkeit besteht, eine illegale Gruppe zu gründen. Genosse Fischer erklärte sich bereit und nahm in den nächsten Tagen zu mehreren Jugendlichen, die bis 1933 aktiv im KJVD tätig waren, Verbindung auf. In kurzer Zeit war die Stärke der Gruppe auf acht Jugendliche angewachsen.“ [1] Ewald Klementz versorgte Fischer mit  Schriften wie  "Die junge Garde", dem Zentralorgan des KJVD[2],  der sie an die Mitglieder seiner Gruppe weiterreichte. Nachdem im Herbst 1935 Verhaftungen die Stettiner KJVD-Gruppe, zu welcher die Hans-Fischer-Gruppe gehörte, beeinträchtigten, scheiterte ein Fluchtversuch Hans Fischers nach England. Stattdessen  übersiedelte er nach Ribnitz-Damgarten, wurde dort am  17. Oktober 1935 von der Gestapo verhaftet und in Greifswald gefoltert. Das Kammergericht Berlin verurteilte ihn am 2. Juli 1936 zu zwei Jahren und 3 Monaten Zuchthaus. Im Frühjahr 1938 entlassen, kam er nach Torgelow zurück. Am 15. April 1947 verstarb er an den Folgen der Haft.[3]

[1] Vgl. Revolutionäre Kämpfer für die Sache der Arbeiterklasse. Kreis Ueckermünde. Erster Teil. Herausgegeben von der Kreisleitung Ueckermünde der SED; Kreiskommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung, 1981,  S. 28f.

[2] http://www.dhm.de/datenbank/im...

[3] Vgl. Revolutionäre Kämpfer für die Sache der Arbeiterklasse. Kreis Ueckermünde, S. 28f.