Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin: Wohnheimleiterin verbietet Lehrling Friedensdekadenteilnahme

1. November 1980

Christliche Schüler Friedensdekade

Die Leiterin eines Lehrlingswohnheims in Schwerin Lankow verbot im Herbst 1980 „einem Lehrling, an kirchlichen Veranstaltungen zur Friedensdekade teilzunehmen. Sie beschlagnahmte die von der Kirche herausgegebenen Arbeitsmaterialien und erteilte dem Mädchen für das Wochenende Ausgangsverbot. Sie beschuldigte das Mädchen, unter den Lehrlingen für die kirchliche Friedensbewegung zu werben. Dieses beteuerte, es habe mit den anderen Lehrlingen nicht über ihren Glauben gesprochen. Schließlich bezeichnete die Heimleiterin den Lehrling als ‚hirngeschädigt‘. Dieser beschwerte sich und erreichte, dass der Fall vom Stellvertretenden Bürgermeister für Inneres persönlich untersucht wurde. Die Leiterin leugnete die Beleidigung des Mädchens, musste ihm seine Mappe mit den Materialien für die Friedensdekade aber zurückgeben.“[1]

[1] Vgl. Fricke, Caroline:  Politisch bedingte Konflikte von Jugendlichen im Bezirk Schwerin 1971 – 1989, Potsdam 2014, S. 217. https://publishup.uni-potsdam....