Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin: Martha Grunthal ist dankbar für Hitlers Tod und wird ermordet

26. April 1945

Widerstand am Kriegsende Frauenwiderstand Verächtlichmachung

Martha Grunthal musste am 26. April 1945 ihren Heimatort Zehdenick in Brandenburg verlassen. „Der beschwerliche Weg der Flucht führte sie am 1. Mai bis nach Schwerin-Mueß, wo sie auch die folgende Nacht verbrachte. Am nächsten Morgen lockte das schöne Wetter zu einem Spaziergang an den Zippendorfer See. Dort erfuhr die Frau, daß Adolf Hitler tot ist und sagte voll Freude: ‚Gott sei Dank, dann ist der furchtbare Krieg endlich zu Ende.‘ Diese Worte müssen sich in der Nähe befindende SS-Leute gehört haben. Die Frau wurde von ihnen ergriffen und brutal geschlagen. Danach warfen sie Grunthal auf ein Auto und fuhren mit ihr zum Bahnhof. Dort ist sie auf Befehl des Schweriner Kreisleiters der NSDAP ermordet worden. An einem Mast der Straßenbahn wurde die 49jährige Lehrerin erhängt.“[1]

[1] Jahnke, Karl Heinz: Sie dürfen nicht vergessen werden. Widerstand gegen die NS-Diktatur in Mecklenburg 1933-1945, Rostock 2005, S. 145.