Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock: SD berichtet: Stimmung auf der Neptunwerft schlecht

1. Juni 1943

Kommunistischer Widerstand Widerstand am Arbeitsplatz Zweifel an Endsieg

„Die Hauptaußenstelle des SD in Schwerin berichtete z. B. am 1. Juni 1943 über die Lage auf der Neptunwerft in Rostock: ‚Die Neptunwerft, Seestadt Rostock, stellt U-Boote her und gehört damit zu den wichtigsten Rüstungswerken dieser Stadt. Nach verschiedenen Berichten ist die Stimmung innerhalb der Gefolgschaft außerordentlich schlecht. Z. B. glaubt ein erheblicher Teil der Arbeiter dieses Betriebes nicht mehr an einen Sieg Deutschlands. Nach Ansicht verantwortungsbewußter Gefolgschaftsangehöriger sei dies einmal darauf zurückzuführen, daß gerade die Vorarbeiter und Meister nicht fähig, teilweise aber auch gar nicht gewillt seien, die ihnen unterstellte Gefolgschaft aktiv bei jeder Gelegenheit positiv zu beeinflussen. Ein erheblicher Teil dieser betrieblichen Unterführer sei früher marxistisch eingestellt gewesen und habe auch heute nicht zur Partei gefunden.“[1]

[1] Jahnke, Karl Heinz: Sie dürfen nicht vergessen werden. Widerstand gegen die NS-Diktatur in Mecklenburg

1933-1945, Rostock 2005, S.85.