11. August 1943
Der katholische Priester Bernhard Schwentner[1] aus Neustrelitz betreute während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene katholischen Glaubens. Er war zugleich auch Garnisonspfarrer des in Rechlin stationierten Fliegerkorps. Schon im Jahr 1934 war ein Verfahren wegen „Heimtücke“ gegen ihn gescheitert. Die Kriegsereignisse verstärkten seine Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus. Der mecklenburgische Gauleiter Friedrich Hildebrandt wollte ihn seiner widerständigen Gesinnung überführen und so wurde ein katholischer Flugzeugprüfer gedungen, ihm staatsfeindliche Äußerungen zu entlocken. „Er bat den Pfarrer um ein Gespräch, in dem er angeblich über sein Verhältnis zur Kirche und zum Krieg sprechen wollte. Das Treffen kam am 11. August 1943 zustande. Pfarrer Schwentner sprach ganz offen aus, dass er den Krieg für verloren hielt und äußerte deutliche Kritik an der Regierung.“[2] Der Denunziant verfasste ein Gedächtnisprotokoll, Schwentner wurde daraufhin verhaftet, wegen „Wehrkraftzersetzung“ vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 30. Oktober 1944 hingerichtet.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/...
[2] Inachin, Kyra T.: Von Selbstbehauptung zum Widerstand. Mecklenburger und Pommern gegen den Nationalsozialismus 1933 bis 1945, Kückenshagen 2005, S. 281.