Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Poggelow: Schlagzeuger schlug auf Walter-Ulbricht-Porträts ein

1. Mai 1954

Musiker

Während  einer  Tanzveranstaltung am Abend des 1. Mai 1954 in Poggelow  schlug ein ortsansässiger Schlagzeuger auf in der Nähe des Tanzlokals von der SED aufgehängte Plakate mit Walter-Ulbricht-Porträts und anderen Motiven ein. Denunziert vom Dorfpolizisten, verwandten sich 37 Poggelower in einem Schreiben an das Bezirksgericht Neubrandenburg für ihn, indem sie  bezeugten, dass er bei Ausübung der Tat, entgegen den Angaben des Polizisten, stark alkoholisiert war. Davon unbeeindruckt wurde der Angeklagte zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.[1]

[1] Vgl. Halbrock, Christian: „Freiheit heißt, die Angst verlieren“ Verweigerung, Widerstand und Opposition in der DDR: Der Ostseebezirk Rostock, Göttingen 2014, S. 408ff.