Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Groß Labenz: Staatenloser agitiert gegen Krieg, wird verhaftet und ermordet

18. Februar 1943

Widerstand durch Ausländer Kritik Landwirtschaft

Vorschnitter Theodor Wagner aus Groß Labenz „lebte mit seiner Familie seit 1920 in Deutschland. Er selbst, seine Frau und die vier Kinder waren staatenlos geblieben. Auf die Nachrichten über den Kriegsbeginn antwortete er, daß die deutschen Meldungen nicht richtig seien. ‚Polen will den Krieg nicht, nur Deutschland. Am Ende wird nicht Deutschland, sondern Polen mit Hilfe Rußlands gewinnen.‘ Am 3. September 1939 erfolgte die Festnahme des 43jährigen. In einem Schnellverfahren wurde er am 5. Oktober zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er blieb zunächst im Amtsgefängnis Warin. Von dort konnte Theodor Wagner fliehen und sich bis an die ehemalige deutsch-polnische Grenze durchschlagen. Dort wurde er wieder festgenommen. Man brachte ihn in das KZ Sachsenhausen und dann später in das KZ Auschwitz, wo er am 18. Februar 1943 ermordet wurde.“[1]

[1] Jahnke, Karl Heinz: Sie dürfen nicht vergessen werden. Widerstand gegen die NS-Diktatur in Mecklenburg

1933-1945, Rostock 2005, S. 56.