Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Demmin: Franz Streit unterstützt Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe

13. Dezember 1944

Kommunistischer Widerstand Saefkow-Bästlein-Gruppe Geheime Funknachrichten Gedenken Hilfe für Kriegsgefangene

Der in Gramelow bei Burg Stargard geborene Kommunist Franz Streit hielt sich während des Zweiten Weltkrieges regelmäßig für mehrere Wochen in Demmin auf. Als Berliner Mitglied der Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe[1] fuhr er von hier zu illegalen Zusammenkünften nach Rügen und anderen Orten.  In Demmin unterstützte er die KPD  und sammelte  Lebensmittel, die er in ein illegales Widerstands-Quartier nach Berlin-Halensee brachte. Streit war Rundfunkmechaniker. Es ist nicht sicher, ob Streit bei seinen Aufenthalten beim Demminer Kommunisten Schmidt  aus seinem mit Prüfinstrumenten und Ersatzteilen versehenen Zimmer Nachrichten funkte. Im Jahr 1943 machte die Kriminalpolizei bei Schmidt eine Hausdurchsuchung, weil aus Demmin eine Nachricht über Misshandlungen von Gefangenen im Kreis Grimmen gefunkt wurde. Nachdem Streit am 16. Juli 1944 von Demmin nach Berlin gefahren war,  wurde er dort am 20. Juli 1944 verhaftet. Der Volksgerichtshof verurteilte ihn am 13. Dezember 1944 "als Kriegshelfer unserer Feinde" zum Tode. Am 22. Januar 1945 wurde Streit in Brandenburg hingerichtet.[2] An der Mühlenstraße/Ecke Clara-Zetkin-Straße erinnerte in der DDR-Zeit eine Gedenktafel an ihn, die 1992 verschwand.

[1] https://www.uni-bielefeld.de/U...

[2] Vgl. Schmeer, S. 47f.