27. August 1937
Durch einen Spitzel flogen im Oktober 1936 siebzehn illegal arbeitende Boizenburger KPD-Mitglieder auf. Sie wurden verhaftet, am 19. November 1936 in die Strafanstalt Strelitz-Alt gebracht, wo sie gequält und Paul Czellnik erschlagen wurde. Am 27. August 1937 begann der Hochverratsprozess gegen die Boizenburger Kommunisten vor dem Oberlandesgericht Hamburg. Von 17 Angeklagten wurden sieben freigesprochen. Ihnen konnte die Gestapo nichts nachweisen. [1] Albert Manthey jedoch wurde zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, andere zu weniger langen Freiheitsstrafen.[2]
[1] „Die Arbeit in der illegalen Organisation war so gut abgesichert, daß die Gestapo trotz größter Bemühungen diesen sieben Kommunisten nichts nachweisen konnte. Standhaft vertraten sie vor den faschistischen Richtern ihre Überzeugung und waren trotz Drohung und Versprechungen nicht bereit, ihre Mitkämpfer der Terrorjustiz auszuliefern.“ Jahnke, Karl Heinz: Der antifaschistische Widerstandskampf unter Führung der KPD in Mecklenburg 1933 bis 1945, Berlin 1985, S.146.
[2] „So Richard Schwenk drei Jahre und sechs Monate Zuchthaus, Otto Zier drei Jahre Zuchthaus, Paul Wiepke zwei Jahre und sechs Monate Zuchthaus, Heinrich Oertel zwei Jahre und neun Monate Gefängnis, Heinrich Schultz zwei Jahre und sechs Monate Gefängnis. Richard Markmann verschleppten die Faschisten nach Verbüßung der Zuchthausstrafe von vier Jahren und sechs Monaten bis zu seiner Befreiung 1945 in das Konzentrationslager Sachsenhausen und Richard Schwenk nach einer Zuchthaushaft von drei Jahren und sechs Monaten In das Konzentrationslager Aschendorfer Moor. Am 24.Januar 1941 verstarb er an den Haftfolgen.“ Jahnke, Karl Heinz: Der antifaschistische Widerstandskampf unter Führung der KPD in Mecklenburg 1933 bis 1945, Berlin 1985, S. 146f.