Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Bad Doberan: Prozess gegen Bibelforscher beginnt

2. Februar 1937

Zeugen Jehovas

Am 2. Februar 1937 begann in Mecklenburg eine Prozeßwelle gegen Zeugen Jehovas. In Wismar, Parchim, Waren oder Schwerin führte das Sondergericht Schwerin sieben Prozesse gegen 60 Angeklagte durch. Das erste Verfahren begann am 2. Februar in Bad Doberan. Angeklagt waren zwölf Frauen und Männer aus Bad Doberan, Brunshaupten, Rostock und Schwaan. In der Anklageschrift heisst es: „Die Beschuldigten haben trotz des Verbots der Vereinigung Internationa1er Bibelforscher (IBV) durch das Mecklenburgische Ministerium des Innern den Zusammenhang unter den früheren Mitgliedern aufrechterhalten, eine über das ganze Land verbreitete feste Organisation begründet bzw. aufrechterhalten sowie Schriften und Flugblätter der IBV angenommen, gelesen und weiterverbreitet.“[1]

[1] Vgl. Jahnke, Karl Heinz: Sie dürfen nicht vergessen werden. Widerstand gegen die NS-Diktatur in Mecklenburg 1933-1945, Rostock 2005, S. 32f.