11. Juli 1987
Literatur Gorbatschow/Perestroika
Uwe Saeger,[1] 1948 in Ueckermünde geboren und zu DDR-Zeiten in dessen Nähe wohnhaft, setzte sich in der Novelle „Aus einem Herbst jagdbaren Wildes“ mit dem Wirken des Kurses von Gorbatschow auf die DDR[2] auseinander. Am 11. Juli 1987 erhielt er für das Werk den österreichischen „Ingeborg-Bachmann-Preis“. Die Novelle erschien nicht in der DDR, auch weil Lektoren des Mitteldeutschen Verlages das Manuskript für „ästhetisch misslungen“ erklärten. Ein westdeutscher Rezensent hingegen nannte es eine „große Metapher des [...] Absturzes aus dem sozialistischen Ideal in den realen Sozialismus.“[3]
[1] http://theater-vorpommern.de/e...
[2] http://www.deutschegeschichten...
[3] Langer, Norden, S. 72f. „Als Novum in der [...] DDR« konnte zu Recht eine Veranstaltung im Rubenow- Klub in Greifswald gelten, in der Schauspieler des Stadttheaters ein Stück norddeutschen Schriftstellers Uwe Saeger vortrugen. In dem Theaterstück „Jeder gegen jeden“ ging es, wie das MfS nach der Veranstaltung irritiert konstatierte, um eine ‚Familie, deren Übersiedlung in die BRD genehmigt worden ist und [deren Ausreise] in einer Woche bevorsteht‘. Doch war es nicht nur die ungewöhnliche Themenwahl des Ingeborg-Bachmann- Preisträgers von 1987, die das MfS auf den Plan rief. Das erneute Auftreten der Ausreisegruppe im Rubenow-Klub schien die schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen. Die Gruppe forderte in der anschließenden Diskussion, die politischen Ursachen für die Ausreise aus der DDR unverschlüsselt zu benennen und tat dies ungebeten gleich selbst: Die DDR benötige, damit eine ‚wirklich positive Veränderung‘ stattfände, ‚politischen Pluralismus, wahre Meinungsfreiheit und wirkliche Marktwirtschaft‘“. Halbrock, Angst, S. 313f. https://books.google.at/books?...