1. Januar 1950
Evangelische Jugendarbeit Junge Gemeinde
Christiane Richert berichtet über die Zeit der Angriffe auf die Junge Gemeinde in Schwerin Anfang der 1950er Jahre:
„Jeden Abend sangen wir [...] vom Balkon unserer Ausbildungsstätte geistliche Lieder, die weit über den Burgsee zu hören waren. In der Nähe [...] war das berüchtigte Untersuchungsgefängnis. Wir wußten, daß dort u. a. auch ein Pastor einsaß. Wir vermuteten auch, daß dort unsere Katechetenschwester Gretel Reuter eingesperrt war. [..] Sie warteten auf ihren Prozeß. Wir sangen so oft, daß wir die damals ‚modernen Lieder' mehrstimmig auswendig konnten. Und wir sangen immer wieder dieselben Lieder: ,Nun gib uns Pilgern aus der Quelle der Gottesstadt den frischen Trank' ,Zeig uns dein königliches Walten, bring' Angst und Zweifel selbst zur Ruh‘ .... "[1]
[1] Richert, Christine: Ich kann mich genau erinnern, S. 114.