Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Ludwigslust: Bischof Niklot Beste sagt: Die Kirche will keine opportunistische Anpassung

16. März 1962

Bischöfe Mecklenburg

Am 16. März 1962 tagte in Ludwigslust die Landessynode der mecklenburgischen Landeskirche der Bischof Niklot Beste berichtete: „Wir sehen, daß die Zahl der Gemeindeglieder zurückgegangen ist und daß viele gleichgültig und furchtsam den Gottesdienst meiden. Der materialistische Atheismus greift um sich. […] Wir Christen sollten darüber nachdenken, was der materialistische Atheismus für uns bedeutet. […] Weil wir den Staat ernst nehmen wollen, ist es uns beschwerlich, wenn eine Absage an den atheistischen Teil der materialistischen Weltanschauung als Vorbehalt gegen den Staat selbst ausgelegt und wenn die Staatsmacht benutzt wird, den Atheismus zu fördern und jede ‚Religion‘, wie man sagt, zu überwinden. […] Die Kirche will keine opportunistische Anpassung, aber auch keine innere Emigration. […] Wir sehen die Lage der Kirche und der Christenheit wie sie ist. […] Deshalb hat die Seelsorge in allem kirchlichen Dienst den Vorrang.“[1]



[1] Kirchliches Jahrbuch 88, 1961, S. 266f.