Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Güstrow: Bernhard A. Böhmer rettet "entartete" Kunst

22. Juli 1940

Bildende Künstler

Bernhard A. Böhmer[1] zog 1924 nach Güstrow. Seine Frau war hier bald Ernst Barlachs Lebensgefährtin während er selbst Kunsthändler und nach dessen Tod Barlachs Nachlassverwalter wurde. Als „Verwerter“ von NS-Raubkunst wie auch „entarteter Kunst“ wurde er nicht nur reich sondern gelegentlich auch zum Retter verfemter Kunst. Am 22. Juli 1940 kaufte Böhmer beispielsweise  die während der "Entartete Kunst"-Ausstellung in München zerstörte Steinguss Figur "Kniende" von Wilhelm Lehmbruck.[2] Von Teilen der Figur ließ er Nachgüsse herstellen.[3] Am 3. Mai 1945 nahm er sich gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau beim Einrücken der Roten Armee das Leben.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/...

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/...

[3]Vgl. Verfemte Moderne: Kunstwerke aus der Aktion "Entartete Kunst" der Nationalsozialisten im Kulturhistorischen Museum Rostock: zum Schicksal eines Teils des Nachlasses Bernhard A. Böhmers, Kunsthändler im Dritten Reich, Rostock 2011, S. 21.