Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Greifswald: Studentenpfarrer an SDP-Gründung beteiligt

26. August 1989

SDP Evangelische Studentengemeinden Pastoren während der Friedlichen Revolution

Markus Meckel erinnert sich an die Ursprünge der SDP in der DDR: „Für den 25. und 26. August 1989 hatten wir vom Arbeitskreis Theologie - Philosophie bei der Studienabteilung des Bundes der Evangelischen Kirchen ein Menschenrechtsseminar geplant. Anlaß war der 200. Jahrestag der Erklärung der Bürger- und Menschenrechte der Französischen Revolution. Ich brachte unseren Text mit und zeigte ihn verschiedenen Freunden. Arndt Noack, damals Studentenpfarrer in Greifswald und ein langjähriger Freund, drängte uns, sofort mit diesem Aufruf an die Öffentlichkeit zu gehen. Er erklärte sich auch bereit, sich zu beteiligen. So entschlossen wir uns zur Tat. Die meisten der Angesprochenen zögerten noch mit ihrer Beteiligung. Kurz vor der abschließenden Plenumssitzung des Menschenrechtsseminars erklärte Manfred alias Ibrahim Böhme, er wolle mitmachen. Damit standen dann vier Namen unter dem Aufruf: Außer unseren beiden noch Arndt Noack und Ibrahim Böhme. Helmut Becker, Schülerpfarrer in Halle, hatte zwar eben falls seine Zustimmung zu dem Projekt erklärt, war jedoch nicht mehr anwesend, als wir das weitere Vorgehen der Veröffentlichung absprachen. So gaben wir seinen Namen nicht mit bekannt denn wir wollten ihn nicht ohne Absprache gefährden. So verlas ich am 26. August 1989 den Aufruf vor den Teilnehmern des Seminars. Es schlug ein wie eine Bombe.“[1]

[1] Gutzeit, Martin/Meckel, Markus: (Hrsg.): Opposition in der DDR – Zehn Jahre kirchliche Friedensarbeit, Köln 1994, S. 350f.