Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Greifswald: Am 25. Dezember geborener Max Liedtke rettet Juden vor der Deportation

25. Dezember 1900

Judenrettung Medien

Max Liedtke, geboren am  25. Dezember 1894 in Preußisch-Holland /Ostpreußen, war zwischen 1929 und 1937 Verlagsleiter der Greifswalder Zeitung. Als Ortskommandant der polnischen Stadt Przemyśl, im Rang eines Majors der Wehrmacht, rettete er im Juli 1942 über 100 Juden (in anderen Quellen ist von bis zu 500 die Rede) vor der Deportation in das Vernichtungslager Belzec. Liedtke ließ eine Brücke zum Ghetto sperren und hinderte so die SS am Abtransport der jüdischen Bevölkerung. Nach Kriegsende wurde Liedtke an die Sowjetunion ausgeliefert und starb 1955 in sowjetischer Gefangenschaft bei Swerdlowsk.[1]

Seit dem 24. Juni 1993 wird Liedtke von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern geehrt.  Am Gebäude der Ostseezeitung, Johann-Sebastian-Bach-Straße 32 in Greifswald, erinnert eine Gedenktafel an Liedtke.[2]

[1] Vgl. Daniel Fraenkel/Jacob Borut (Hrsg.): Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher, Göttingen 2005, S. 182f.

[2]