Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Gallentin: Jugendliche attackieren FDJ-Lager

19. Mai 1979

Jugendwiderstand FDJ

Aus „Gallentin ereilte die Volkspolizei am 19. Mai 1979 vom dortigen Sommerlager des FDJ-Zentralrates die Meldung, dass Jugendliche aus dem Dorf die ‚elektrischen- Zuleitungen zu den 45 […] Wohnwagen des Lagers‘ gleich zweifach durchgeschnitten und die Reifen eines Reisebusses zerstochen hatten. Hier hatten eher persönliche Motive den Ausschlag für die Widerstandstat geliefert. Vor Ort sei man, so gab der 18-jährige Haupttäter an, verärgert gewesen, weil die Jugendlichen des Dorfes nicht an [den] Veranstaltungen des Sommerlagers teilnehmen durften. Die ‚in Form einer Wagenburg zusammengestellten‘ und so gegenüber der Außenwelt abgrenzenden Wohnwagen und das Gebaren der FDJ-Jungfunktionäre, insbesondere ihres Lagerleiters reizten die Täter. Man fühlte sich gegenüber der protegierten Hauptstadt zurückgesetzt.“[1]

[1] Halbrock, Christian: „Freiheit heißt, die Angst verlieren“ Verweigerung, Widerstand und Opposition in der DDR: Der Ostseebezirk Rostock, Göttingen 2014, S. 110.

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