20. September 1950
Der stellvertretende Wolgaster Bürgermeister Walter Kolberg[1] war CDU-Mitglied und Bäckermeister. Als Mitbegründer der CDU in Wolgast war er auch Kreistagsmitglied und ab Oktober 1946 CDU-Landtagsabgeordneter in Schwerin. Als Gegner der Gleichschaltung seiner Partei durch die SED hielt er Kontakt zu den Parteivorsitzenden Jakob Kaiser aber später auch Otto Nuschke. SED-Mitglieder schütteten nach den für die CDU in Wolgast erfolgreich verlaufenen Wahlen des Herbstes 1946 einen Misthaufen vor die Bäckerei Kolbergs. Nachdem er am 20. September 1950 wegen angeblicher Verbindung zum CDU-Ostbüro verhaftet worden war, unterstellte man ihm Spionage und die Zugehörigkeit zu einer illegalen Gruppe. Ein sowjetisches Militärtribunal in Schwerin verurteilte ihn zu 25 Jahren Haft. Während der Zwangsarbeit in Workuta/Sowjetunion verstarb er im Jahr 1954.[2]
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Kolberg / http://www.mv-data.de/mv_lexik...
[2] Vgl. Halbrock, Christian: „Freiheit heißt, die Angst verlieren“ Verweigerung, Widerstand und Opposition in der DDR: Der Ostseebezirk Rostock, Göttingen 2014, S. 76.