Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock: Zwei Tischler im Warnow-Holzwerk drohen mit Streik

1. Juli 1966

Arbeiter Streik

Am 1. Juli 1966 lief in der MFS-Kreisdienststelle Rostock „die Nachricht ein, dass zwei Tischler im Warnow-Holzwerk rebellierten. Sie drohten nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz erscheinen zu wollen. Sie seien, erklärten die Tischler vorsichtshalber, zwar ‚nicht gegen den Betrieb oder die DDR‘, können es aber nicht akzeptieren, dass ihnen der für den Schichtbetrieb als Ausgleich zustehende Zusatzurlaub vorenthalten werde. Da es sich, wie sich herausstellte, um keinen Einzelfall handelte, entschlossen sich der Rat der Stadt und der Kreisvorstand der Einheitsgewerkschaft FDGB, unverzüglich zu handeln. Den beiden Tischlern sowie vierzig weiteren hiervon betroffenen Arbeitern sicherte man eine Untersuchung zu. Eine Kommission wurde einberufen.“[1]

[1] Halbrock, Christian: „Freiheit heißt, die Angst verlieren“ Verweigerung, Widerstand und Opposition in der DDR: Der Ostseebezirk Rostock, Göttingen 2014, S.436.