Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock: Flugblätter und Schriften verteilt

9. Dezember 1977

Ausreiseantragsteller Flugblatt

Am 9. Dezember 1977 erfuhr das MfS von zwei Flugblattaktionen in Rostock. „In der Südstadt bestückte ein Ausreiseantragsteller insgesamt 20 Hausbriefkästen mit einem Schreiben, in dem er gegen die Ablehnung seines Ausreisebegehrens protestierte. Zudem verschickte er vier der Flugblätter an mehrere Institutionen in der Hansestadt. In der Mendelejew-Straße, einem Wohngebiet der NVA, fand man zudem dreizehn ‚hangeschriebene Hetzschriften‘, die die Aufforderung enthielten: ‚Bürger von Rostock, denkt heute am 10. Dezember 1977 an die Weltamnestie und wie viel Unschuldige noch in den Gefängnissen der DDR eingesperrt sind.‘ Der Urheber, ein achtundzwanzigjähriger Kellner aus Warnemünde, wurde vom MfS ermittelt und kam in die Untersuchungshaft.“[1]

[1] Halbrock, Christian: „Freiheit heißt, die Angst verlieren“ Verweigerung, Widerstand und Opposition in der DDR: Der Ostseebezirk Rostock, Göttingen 2014, S. 140.