Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Poppendorf: Ingenieur tritt aus SED aus

19. November 1988

SED-Austritt Sputnikverbot

Die sowjetische Zeitschrift Sputnik wurde am 19. November 1988 „von der Postzeitungsliste gestrichen“. Das heißt verboten. Zwei Tage nach dem Verbot verließ der Fachingenieur H. auf einer SED-Mitgliederversammlung im Rostocker Düngemittelwerk öffentlichkeitswirksam die Partei.  Laut Kreisparteikontrollkommission wollte er zuvor wissen, ob  der ‚Sputnik‘ verboten worden sei, weil nicht auf jeder Seite dreimal die Freundschaft mit der Sowjetunion gewürdigt werde. Der Ingenieur sagte, er ‚habe das Gefühl, daß mir die Mündigkeit genommen wird, wobei ich meine, daß ich keinen Vormund brauche.‘ Und dann noch: ‚Wer Bücher verbietet, könne sie auch verbrennen.‘“[1]

[1] Stolle, Uta: Der Aufstand der Bürger. Wie 1989 die Nachkriegszeit zu Ende ging, Baden-Baden 2001, S. 78.

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