Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Penkun: Christen bleiben gesamtdeutsch

5. April 1967

Widerstand aus der Evangelischen Kirche Fürstenwalder Erklärung

Nach  seiner Amtsernennung visitierte Bischof Karl von Scheven im Jahr 1946 als erste die Kirchenkreise Garz/Oder und Penkun. Sie galten als die lebendigsten der Pommerschen Landeskirche. Beide Kirchenkreise waren in den letzten Kriegswochen verwüstet worden.[1] Die starke kirchliche Bindung galt auch noch für folgende Jahre: Der Sekretär der SED-Ortsleitung Penkun erklärte, „daß man keine geeigneten Genossen habe, die sich mit den Genossen, die Mitglied der Gemeindekirchenräte sind, beschäftigen, dabei wohnt der Sekretär der Parteiorganisation der Gemeindeverwaltung von Brüssow im Pfarrhaus und verrichtet Hausarbeiten für den Pfarrer. Ebenso wohnt die Sekretärin der Ortsparteiorganisation von Blankensee im Pfarrhaus und geht regelmäßig zur Kirche. Beide Genossen erhalten jedoch keine Anleitung, wie sie auf den Pfarrer und auf die Mitglieder des Gemeindekirchenrates einzuwirken haben.“[2] Der Pfarrkonvent des Kirchenkreises Penkun schrieb außerdem am 5. April 1967 an Schevens Nachfolger, Bischof Friedrich Wilhelm Krummacher. Er stellte sich in diesem Brief hinter die Fürstenwalder Erklärung[3], in der die gesamtdeutsche evangelische Kirche feststellte, dass man sich trotz Mauer nicht trennen wolle.[4]

[1] Amtsblatt der Evangelischen Landeskirche Greifswald, Heft 10/1979, S. 100.

[2] Hartweg, Frédéric/Heise, Joachim: SED und Kirche: eine Dokumentation ihrer Beziehungen. 1946 - 1967, Band 1, Neukirchener Verlag 1995, S. 182.

[3] https://books.google.de/books?...

[4] Vgl. Mäkinen, Aulikki: Der Mann der Einheit. Bischof Friedrich-Wilhelm Krummacher als kirchliche Persönlichkeit in der DDR in den Jahren 1955–1969, Frankfurt am Main 2002,  S. 182, FN 13.