Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Parchim: Kommunist Gustav Hase flieht aus Haft und wird entdeckt

16. Oktober 1944

Kommunistischer Widerstand Zwangsarbeit Sabotage Hilfe für Kriegsgefangene Widerstand durch Ausländer Zwangs-/Vertragsarbeiter Aktion Gewitter Widerstand am Kriegsende DBD

Der Parchimer Kommunist Gustav Hase unterhielt Kontakte zu ausländischen Zwangsarbeitern in Dömitz, Güstrow-Priemerburg und Malchow. Diese und andere Kriegsgefangene wie auch Zwangsarbeiter planten die Gründung einer Organisation um mit Sabotageakte den späteren Vormarsch der alliierten Truppen zu vereinfachen. Mehrere dieser sowjetischen Zwangsarbeiter wurden im August 1944 verhaftet. Gustav Hase saß zu dieser Zeit bereits im Gefängnis und sollte  am 30. September sowjetischen Gefangenen gegenübergestellt werden. Das zu vermeiden flüchtete Hase gemeinsam mit Ernst Goldenbaum[1] aus der Haft.  Am 16. Oktober 1944 wurde Hase entdeckt woraufhin der Volksgerichtshof einen Hochverratsprozeß gegen ihn vorbereitete. In der Anklageschrift vom 22. Dezember 1944 ist zu lesen:  ,,Hase hat im Sommer 1944 in Parchim Ostarbeiter beauftragt, eine kommunistische Organisation zu gründen, deren Aufgabe es sein sollte, Streiks und Sabotageakte hervorzurufen und den Feind beim Herannahen durch Sabotage- und Terrorgruppen zu unterstützen. Den Auf und Ausbau der Organisation hat Hase durch ständige Fühlungnahmen mit den für die Sache gewonnenen Ostarbeitern überwacht.“[2]

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/...

[2] Jahnke, Karl Heinz: Sie dürfen nicht vergessen werden. Widerstand gegen die NS-Diktatur in Mecklenburg

1933-1945, Rostock 2005, S. 108.