Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Greifswald: Maler sammelt "entartete" Kunst

19. Juli 1937

Bildende Künstler

Am 19. Juli 1937 wurde in den Münchner Hofgartenarkaden die Propagandaausstellung „Entartete Kunst“[1] eröffnet. Anschließend wanderte sie bis 1941 durch zwölf deutsche Städte. Neben Werken des Expressionismus und Dadaismus wurden zuvor auch Bilder des Surrealismus und der Neuen Sachlichkeit für diese Ausstellung konfisziert. Die geächteten Maler waren aber auch in Mecklenburg und Vorpommern beliebt. Im Januar 1929 fand beispielsweise eine Personalausstellung Emil Noldes in Rostock, 1932 in Greifswald statt. Der in Penzlin geborene Verleger Reinhard Piper scharrte in München Künstler wie Ernst Barlach und  Max Beckmann um sich. Werke dieser Maler sammelte entgegen aller Diskriminierung Adolf Kreutzfeldt,  Maler und Zeichenlehrer an der Greifswalder Universität, für deren grafische Sammlung. Aus dieser konfiszierte die Reichskunstkammer im Jahr 1937 vierzehn Werke als "entartet".[2]  Bilder des expressionistischen Rostocker Malers Rudolf Schmidt-Dethloff, der unter anderem bei Oskar Kokoschka studiert hatte, wurden ebenfalls aus der Öffentlichkeit entfernt. Dem in Gnoien geborenen Erich Wegner wurden als Maler der Neuen Sachlichkeit zwei Werke beschlagnahmt.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Entartete_Kunst_(Ausstellung)

[2] Vgl. Dahlenburg, Birgit (Hg.): Kulturbesitz und Sammlungen der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald,  Rostock 1995, S. 98.