Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Crivitz: Brief an Ökumenische Versammlung forderte mehr Gerechtigkeit in der DDR

19. Februar 1989

Ökumenische Versammlung

Eine Zusendung zur Ökumenischen Versammlung[1] aus Crivitz vom 19. Februar 1989 forderte mehr Gerechtigkeit in der DDR und äußerte den Wunsch, die Reiseregelung vom November 1988 zu ändern.

„Mehr Gerechtigkeit in der DDR- unsere Aufgabe, unsere Erwartung. Hiermit möchte ich den Autoren des Textentwurfs 003 meinen Glückwunsch und meine Hochachtung ausdrücken. Ich habe noch kein Papier in der DDR gelesen, das meiner Sicht der Verhältnisse in der DDR so entspricht. Von der Versammlung in Güstrow im Januar 89 weiß ich, wie der Textentwurf zustande kam, wie groß das Spektrum, besser, wie breit das Spektrum der Autoren war, und wie schwierig es war, diesen Textentwurf zu erarbeiten. Ich würde mir eine Konkretisierung des Punktes 3.4 Zeilen 44 bis 50 wünschen.1 Vorschlag:

Solange aus ökonomischen Gründen normale Besuchsreisen von DDR-Bürgern in die BRD und das nichtsozialistische Ausland nicht möglich sind, muß es allen Bürgern möglich sein, auf Einladung diese Reisen zu machen. Die Beschränkung auf Besuchsreisen nur in dringenden familiären Fällen benachteiligt einen Teil der Bevölkerung.“[2]

[1]https://de.wikipedia.org/wiki/...

[2] Sachse, Christian (Hg.) "Mündig werden zum Gebrauch der Freiheit". Politische Zuschriften an die Ökumenische Versammlung 1987 - 89 in der DDR, Münster 2004, S. 335f.