Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern

Brüel: Nationalsozialisten entfachen Verleumdungskampagne gegen Kommunisten

30. März 1933

Kommunistischer Widerstand

Um eine Verleumdungskampagne gegen Kommunisten zu entfachen inszenierten die Nationalsozialisten verschiedene Ereignisse. Max Braun berichtet: „In der Nacht vom 30. zum 31. März 1933 brannte es auf dem Grundstück des Faschisten Peter Chawajeff. Das Feuer vernichtete mehrere Wirtschaftsgebäude. Dieser Vorfall war ein willkommener Anlaß für die Faschisten, gegen unsere Ortsgruppe der Kommunistischen Partei vorzugehen. Wir waren ihnen schon lange ein Dorn im Auge. Jetzt sollte die Rache kommen. Kurz nach dem Brand erschien bei mir die Polizei. Ich sollte sagen, wer die Brandstifter wären, denn ich gehörte ja auch zu den Kommunisten. Obwohl es der Polizei nicht möglich war, auch nur den Schatten eines Beweises zu finden, wurde ich gemeinsam mit anderen Genossen verhaftet. Friedrich Techentin und ich waren daraufhin etwa drei Monate in ‚Schutzhaft'. Willi Schilling, Erich Postel, Willi Lüth und Max Höhnow, die ebenfalls verhaftet wurden, waren mehrere Wochen im Brüeler Amtsgerichtsgefängnis in ,Schutzhaft‘.“[1]

[1] Jahnke, K. H.:  Widerstand gegen die NS-Diktatur in Mecklenburg: zur Erinnerung an die Frauen und Männer, die zwischen 1933 und 1945 ermordet wurden, 2006, S. 74.